Jahrhundertchance
Rosensteinquartier
Amtsblatt: 09/2023
Eine Jahrhundertchance richtigmachen!
Mit der Stadtentwicklung auf den bisherigen Gleisflächen des Hauptbahnhofs bekommt Stuttgart die große Chance auf eine enorme Stadtentwicklung. Wir als die heutigen Verantwortlichen im Gemeinderat tragen Verantwortung für die Gestaltung ganzer neuer Stadtteile für die nächsten einhundert Jahre. Mit der Erfahrung, dass wir heute häufig die Entscheidungen der Stadtplanung der Wiederaufbaujahre nach dem Krieg zu Recht kritisieren, wird einem die große Verantwortung für die Entscheidungen der nächsten Monate und Jahre für die anstehende Stadtentwicklung bewusst.
Durch einen gemeinsamen Antrag von CDU, SPD, Freie Wähler und FDP wurde im Jahr 2018 ein internationaler Städtebauwettbewerb für die Entwicklung der neuen Stadtgebiete durchgeführt. Zum Sieger des Wettbewerbs wurde das Stuttgarter Büro ASP gekürt. Seither wird vom Siegerbüro und der Stadtverwaltung an der Weiterentwicklung des Wettbewerbsergebnisses hin zu einem Rahmenplan gearbeitet, der dann als Grundlage für die konkrete Stadtentwicklung und Bebauungspläne dienen soll.
Wir stellen nun immer mehr fest, dass sich seit der Ausschreibung des Städtebauwettbewerbs zahlreiche gesellschaftliche Rahmenbedingungen deutlich geändert haben, zum Beispiel ist der Bedarf an Wohnraum in unserer Stadt weiter deutlich angestiegen.
Aus diesem Grund sind wir der Überzeugung, dass wir nochmals darüber nachdenken müssen, ob die geplanten zwanzig Hektar an Parkerweiterung (Gleisbogenpark) auf Flächen, die heute bereits versiegelt sind, in dieser Größenordnung noch verantwortbar sind oder ob hier nicht doch so zentral gelegen und bestens mit Mobilitätsinfrastruktur erschlossen, mehr Wohnungsbau möglich ist.
Darüber hinaus machen wir uns Sorgen um die Funktionsfähigkeit des neuen Standquartiers. Wir haben deshalb gemeinsam mit SPD, Freie Wähler und FDP neben der Grundsatzfrage über die Schaffung für mehr Wohnraum im Rosenstein beantragt, dass eine wissenschaftliche Untersuchung durchgeführt werden soll, wo geprüft werden soll, ob die aktuell geplanten Zahlen an künftigen Einwohnerinnen und Einwohnern sowie dortiger Arbeitsplätze für eine dauerhafte Funktionsfähigkeit der Quartiere und von lokalen Geschäften, Dienstleistern und Gastroangeboten ausreicht.
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